PRINZESSIN ANNA

Im Jahre 1319 verweilte König Ludwig der Bayer mit seiner Familie in Kastl. Seine kleine Tochter Prinzessin Anna stirbt während des Aufenthalts. Ihre Leiche wird mumifiziert und verbleibt in Kastl. Bei einer späteren Untersuchung wurde eine erhöhte Bleikonzentration in der Mumie festgestellt. Die eigentliche Todesursache konnte aber nicht endgültig geklärt werden. Dieses historische Ereignis bildet die thematische Grundlage der Kunstwanderstation Kastl. Die Dominanz der Burganlage aus dem Jahr 1103-1129 prägt das malerische Ortsbild von Kastl, so war es naheliegend einen historischen Hintergrund für das Kunstwerk zu wählen. So wie das Schicksal der Prinzessin vor vielen hundert Jahren, so stellt sich nach wie vor die Frage: Gibt es ein vorbestimmtes Schicksal besteht eine größere Gerechtigkeit deren zusammenhänge wir nicht kennen, einen göttlichen Plan den wir nicht einsehen können. Diesen Fragen spürt das Kunstwerk nach. In einen 2x2x0,8 Meter großen Felsblock aus Juramarmor wird ein Blei / Bronzerelief eingearbeitet. In diesem Relief eingelassen befinden sich zwei Dreiviertelreliefs und eine Vollplastik. Die Vollplastik ist aus Bronze die Reliefs aus Bronze und Blei. Im Ersten Relief wird die Prinzessin im Kindesalter dargestellt im zweiten Relief wird die Prinzessin als Mumie dargestellt, dazwischen in der Felsnische wird die Prinzessin in einer, nicht in Erfüllung gegangen Option dargestellt. Sie erscheint als Vision im Stein, als erwachsene junge Frau. In die Reliefs werden Textfragmente und Jahreszahleneingearbeitet, teilweise deutlich und verständlich, teilweise in einer unleserlichen Fantasiesprache, die auf unsere Unkenntnis über unser eigenes Schicksal hinweist. Zum künstlerischen Ausdruck: es wird eine moderne Formsprache mit historischen, mittelalterlichen Elementen verbunden. Zum Beispiel werden Teile der Ornamentik, die in die Tumba der Prinzessin eingearbeitet wurden, in die Reliefs übertragen. Die Figuren werden Formal zeitlich neutral gehalten. Der Felsblock aus Juramarmor nimmt Bezug auf die geologische Besonderheit der Region.

Die Informationssäule bietet wissenswertes zur Geschichte der Klosterburg, der dort verwahrten Tumba und der Mumie der Prinzessin Anna. Zudem Informationen über die Bedeutung des Hirschwalds im Mittelalter.

Die Skulptur in der Mitte ist ein Beitrag des Gastkünstlers Michael Pickl aus Kastl

www.kastl.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kunstwanderstation Kastl

Hanna Regina Uber und der Hirschwald
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